Die Arbeitersängerbewegung

Die Arbeitersängerbewegung führt ihre Wurzeln auf die Arbeiter-Bildungsvereine gegen Ende des 19. Jahrhunderts zurück, welche um die politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Besserstellung der Arbeiterschaft kämpften. Die Grundlage schuf eine liberale Neuordnung des Vereins- und Versammlungsrechtes aus dem Jahre 1867. Bereits kurze Zeit später entstanden die ersten Arbeitervereine, vor allem in den damaligen Industriegebieten.

Die Anfänge

1869 Der Name „Arbeitersängerbund Linz" wird erstmals in den Aufzeichnungen erwähnt.

1871 Der Sängerbund „Gutenberg" wird in Linz gegründet.

1880/81 Gründung weiterer Vereine in Oberösterreich, u.a. der ASB „Gleichheit" Traun und der „Stahlklang Steyr".

20. Jahrhundert - Strukturen entstehen

1901 Organisatorischer Wendepunkt durch Gründung des „Reichsverbandes der Arbeitergesangsvereine Österreichs".

Dieser Sängerbund hatte den Zweck, sämtliche Gesangsvereine, die sich ausdrücklich zum sozialdemokratischen Programm bekannten, zu vereinigen. Sie setzten sich die Pflege des Chorgesanges und aller Zweige des instrumentalen Musizierens, die Veranstaltung gemeinschaftlicher großer Aufführungen und Volkskonzerte sowie die Mitwirkung bei Arbeiterfesten, die Stärkung der Kollegialität und die Errichtung eines eigenen Verlages sowie die Herausgabe einer eigenen Zeitschrift zum Ziel.

1907 Gründung des Landesverbandes Oberösterreich, dessen damalige Bezeichnung noch „Gau Linz" lautete. In ihm waren folgende Vereine zusammengefasst:

AGV Kirchdorf

AGV „Vorwärts" Steyrermühl

ASB „Eintracht" Wels

ASB Kleinmünchen

ASB „Stahlklang" Steyr

Gesangsektion der Bäcker Linz

Liedertafel „Sängerlust" St. Peter bei Linz

AGV „Kohlröserl" Ebensee

ASB „Einigkeit" Stadl-Paura

ASB „Gleichheit" Traun

ASB Linz an der Donau

ASB „Vorwärts" Neuzeug

Gesangsverein der Lokomotivfabrik Krauß Linz

Linzer Buchdrucker-Sängerbund „Gutenberg"

Der erste Weltkrieg

1914/18 Der 1. Weltkrieg brachte auch für die Arbeitersängerbewegung große Probleme mit sich. 1917 haben bereits 253 Vereine ihre Stilllegung und 14 ihre Auflösung an den Reichsverband gemeldet. Nach Kriegsende nehmen jedoch eine große Anzahl der Vereine den Chorbetrieb wieder auf, darüber hinaus kommt es zu vielen Neugründungen.

Die 20er

1926 Namensänderung des Dachverbandes auf „Österreichischer Arbeitersängerbund". Im gleichen Jahr nimmt die Internationale der Arbeitersänger „IDAS" ihre Tätigkeit auf.

1927 Erstmals wird ein einheitliches Verbandsabzeichen aufgelegt und für alle Verbandsvereine verbindlich vorgeschrieben.

Dem Dachverband gehören 473 Vereine mit 15.989 Mitgliedern an.

Austrofaschismus und Nazi-Zeit

1934 Verbot, Auflösung und behördliche Verfolgung des ÖASB durch den Austrofaschismus.

1938 Alle bis zu diesem Zeitpunkt auf manchmal abenteuerlichen Wegen zustandegekommenen Vereinsaktivitäten wurden wieder gewaltsam beendet. Die ASB-Vereine wurden entweder mit den bürgerlichen Gesangsvereinen zwangsvereinigt oder neuerlich aufgelöst, das gesamte Vereinseigentum beschlagnahmt.

Neustart nach dem Krieg

1945 Mühsamer Wiederbeginn der Aktivitäten in einzelnen Vereinen. Gleichzeitig Neuaufbau von Strukturen auf Landes- und Bundesebene.

Wenn Sie mit einem unserer Mitgliedschöre in Verbindung treten wollen, wenden Sie sich bitte an eine/n unserer VereinsfunktionärInnen. Die Kontaktadressen finden Sie in der Infothek.